DIY

Dirndl Upcycling: Ein neues Mieder entsteht aus altem Rockstoff

Im letzten Teil unserer #DirndlUpcycling Challenge zeigen wir, wie du aus einem alten Dirndlrock ein komplett neues Dirndl für wenige Euro zauberst.

Für gerade mal 70 Euro haben wir aus einem alten Dirndl ein neues gezaubert. In diesem Artikel erfährst du, wie wir mit dem Amsel-Schnittmuster aus der Burda 09/2018 zurecht gekommen sind und wie du dir selbst ein schönes Waschdirndl nähst.

Was länge währt, wird endlich gut und so können wir euch nun unser neuestes und vorerst letztes #DirndlUpcycling Projekt zeigen. Eine Buchveröffentlichung und zwei Lockdowns haben uns etwas ausgebremst, aber dafür sind wir nun nur noch verliebter in unser jüngstes Upcycling Projekt.

Du hörst zum ersten Mal von unserer #DirndlUpcycling Challenge? Dann schau doch mal in unseren Ideenbaukasten hinein. Dort wartet viel Inspiration auf dich, wie du mit ein paar kleinen Änderungen einem alten Dirndl neues Leben einhauchen kannst.

Aus unserem Vintage-Dirndl haben wir wirklich das Maximale rausgeholt. Aus dem alten 80er Jahre Dirndl, das keinem von uns richtig passte und auch schon ordentlich runter gerockt war, sind nun zwei neue Dirndl entstanden – eines für die Mama, eines für mich. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Zudem ist das Upcycling eine Methode, die ganz hervorragend den Geldbeutel schont. Für Stoffe für ein selbstgenähtes Dirndl liegt man leicht bei 150-200 Euro, in diesem Fall haben wir etwa 70 Euro für ein komplett neues selbstgenähtes Dirndl bezahlt – die Schürze nicht mitberechnet.

Während wir beim ersten Modell für meine Mama, das bestehende Dirndlmieder umgearbeitet haben, Ausschnittform verändert, mit Einlage und Futter verstärkt, sowie neue Knöpfe und Borten ergänzt, haben wir beim zweiten Modell für mich den Original-Rockstoff für ein neues Dirndl weiterverarbeitet.

Kennst du sie schon? Unsere fünf kreativen Ideen zum Upcycling des Dirndlmieders

Diese Materialien haben wir für das neue Dirndl mit Ärmelchen genutzt

  • Baumwollstoff aus dem Rockteil des alten Dirndls (0€)
  • Weißer, einfacher Futterstoff (ca. 10€)
  • Einlage (7€)
  • 9 kleine, zierliche Metallknöpfe (10,80€)
  • Dunkelblauer günstiger Polyester (1,70m für 37,40€)
  • Dunkelblaue fertige Paspel (ca. 2€)
  • Optional: neue Baumwollschürze (ca. 40€)
  • Schnittmuster von Amsel aus der Burda Style 09/2018

Ingesamt hat uns das Dirndl Upcycling rund 110 Euro (plus Nähgarn) gekostet.

Das Amsel Schnittmuster aus der Burda 2018

Da der blaue Streublümchenstoff schlicht und einfach ist, haben wir uns bewusst für einen passenden Schnitt entschieden und einen Miederschnitt mit Ärmelchen gewählt. Entstanden ist ein klassisches Waschdirndl, perfekt für den nächsten Biergartenbesuch.

Dafür haben wir das Dirndlschnittmuster von Amsel, das 2018 in der Burda erschienen ist, genutzt. Das stand schon lange auf unserer Ausprobierliste. Besonders gut haben uns dabei die Ärmelchen und der schöne Rundausschnitt gefallen. Das Dirndl kann man auf diese Weise mit und ohne Bluse kombinieren.

In diesem Video könnt ihr euch das Schnittmuster im Detail anschauen:

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So ließ sich der Schnitt nähen

Der Schnitt ließ sich sehr gut nähen. Wir haben Größe 38 genäht, was meiner tatsächlichen Größe entspricht. Insgesamt fällt der Schnitt aber eher größer aus als kleiner.

Geändert haben wir nur die Länge der Ärmel. Im Originalschnitt sind die Ärmel rund 7 cm länger. Ich wollte jedoch lieber kleine kurze Ärmelchen. So haben wir hier einfach frei abgeschnitten und gekürzt.

Paspel und Knöpfe am Dirndl

Die Paspel des Dirndls haben wir in dunkelblau gehalten, damit sie zu möglichst vielen verschiedenen Schürzen passt.

Für die Knöpfe haben wir das Motiv des Miederstoffs wieder aufgegriffen und uns für kleine Metallknöpfe mit Streublumen entschieden. Insgesamt haben wir neun Knopflöcher eingearbeitet und einen extra Druckknopf oberhalb des obersten Metallknopfes eingesetzt, damit das Mieder am Ausschnitt nicht aufspringt.

Vor dem Nähen der Knopflöcher solltest du wie immer einige Übungsknopflöcher nähen. Das ist in unseren Augen bei älteren Stoffen, die schon oft gewaschen wurden, besonders wichtig. Der Stoff wird in den Jahren „mürber“.

Der „heikelste“ Teil war bei uns jedoch nicht das Nähen, sondern das Öffnen der Knopflöcher. Gute Erfahrung haben wir gemacht, indem wir jede Stofflage (zuerst Oberstoff und danach Einlage und Futterstoff) nacheinander vorsichtig mit dem Nahttrenner aufgeschoben haben.

Rock und Schürze nähen

Für den Dirndlrock haben wir uns für einen einfachen dunkelblauen Polyesterstoff von Stoffe Egert entschieden. Er ist preisgünstig, fällt schön und knittert kaum.

Für die Dirndlschürze ist unsere Wahl auf einen rosa Baumwollstoff im feinen Streifenmuster gefallen.

Wie bei all unseren Dirndl haben wir die Rocklänge auf 70 cm festgelegt. Auch die Schürze ist genau auf diese Länge abgestimmt und endet circa 2-3 cm oberhalb des Rocks.

Tipp: Wenn du immer mit der gleichen Länge bei deinen Dirndl und Schürzen arbeitest, kannst du Schürzen verschiedener Dirndl unkompliziert mit einem anderen Dirndl kombinieren.

Zur Anleitung Dirndlschürze selber nähen.

Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Upcycling deines nächsten Dirndls und freuen uns auf hoffentlich bald wieder viele Anlässe, unser Dirndl auszuführen.

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2 Kommentare

  1. Moin aus Suurhusen, Ostfriesland

    ich bräuchte Hilfe. Vor mir liegt ein Dirndl und bei der Anprobe ist nun aufgefallen, dass das Mieder zu kurz ist und der Rock mich noch moppeliger macht. Wie kann ich das Mieder verlängern und welche Falten nimmt man um nicht noch massiver auszusehen? Nachtzugabe beim Mieder ist ein cm, ich benötige jedoch 5cm.

    Fällt euch was ein? Wäre etwas eilig….

    Trachtengeschäfte gibt es hier nicht.

    Eine Bayerin aus Ostfriesland.

    Ulli Lenker

    1. Liebe Ulli,
      vielen Dank für deine Frage. Welche Größe hat denn das Dirndl, das du hast und zu welcher Größe soll es werden? Leider kann man das Mieder sehr schwer verlängern, vor allen Dingen bei der Standardnahtzugabe von 1cm. Alternativ bleibt nur ein neues Mieder, das du an den Dirndlrock nähst. Du könntest den Rock in tiefen Falten legen, so bekommt der Rock am Saum mehr Weite. Am besten probierst du das vorab am gesteckten Rock gut aus.
      Liebe Grüße,
      Doro von Dirndlschleifchen

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